Sessue Hayakawa war ein japanischer Schauspieler. Sessue Hayakawa war der erste ostasiatische Filmschauspieler, der in den Vereinigten Staaten den Rang eines Stars erlangte. Nachdem er bei einer Hilfsaktion für einen amerikanischen Dampfer, der in der Bucht von Tokio auf Untiefen gelaufen war, in Kontakt mit US-Amerikanern gekommen war, entwickelte sich sein Wunsch in die Vereinigten Staaten zu reisen. Unter der Auflage dort politische Ökonomie zu studieren, erlaubte ihm dies sein Vater. Vor der Wahl zurück nach Japan zu reisen oder in den Vereinigten Staaten zu bleiben, schloss er sich einem Bühnenensemble an. Dort wurde er von einem Produzenten der New York Motion Picture Company, Thomas Harper Ince, entdeckt, der ihm die Hauptrollen in den Filmen The Wrath of the Gods und The Typhoon (beide 1914) verschaffte. Hayakawa wurde durch diese beiden Filme auf Anhieb zum Star. 1915 erregte er weiteres Aufsehen mit seinem Auftritt in Cecil B. DeMilles Eifersuchtsdrama The Cheat. Für Millionen von Amerikanerinnen wurde Hayakawa durch diese Rolle zum romantischen Idol. In den 1920er Jahren erstarkte in den Vereinigten Staaten der Rassismus. Hayakawas Filme verkauften sich nicht mehr und seine Karriere erreichte einen Tiefpunkt. Auf der Suche nach einem neuen Publikum zog er nach Japan, fand dort jedoch keine Arbeit. In Frankreich konnte er 1923 den Film La bataille drehen und 1924 folgten zwei Filme im Vereinigten Königreich. Ein Comeback gelang ihm erst 1931 mit Lloyd Corrigans Film Daughter of the Dragon. 1932 nahm Hayakawa erstmals ein Filmengagement in Japan an. 1937 spielte er die männliche Hauptrolle in dem von Arnold Fanck und Mansaku Itami inszenierten Drama Die Tochter des Samurai, einer deutsch-japanischen Koproduktion, mit der die beiden Achsenmächte ihre Verbundenheit auch auf kulturellem Gebiet ausdrücken wollten. 1949 kehrte Hayakawa nach Hollywood zurück. 1950 folgten drei japanische Produktionen, und nach fünfjähriger Pause wurde Hayakawa von Samuel Fuller für House of Bamboo engagiert. 1957 gab ihm die Columbia Pictures die Rolle, in der er auch dem heutigen Publikum am weitesten bekannt ist: die des japanischen Kommandanten Saito in David Leans Kriegsgefangenendrama Die Brücke am Kwai. Einen letzten größeren Erfolg hatte er 1960 in dem Abenteuerfilm Swiss Family Robinson. 1966 zog er sich ganz aus dem Filmgeschäft zurück und kehrte nach Japan zurück.