Es sind keine gewöhnlichem Adelssitze, die Karl Hohenlohe in dieser Folge von „Wiens verborgene Palais“ vorstellt. Manche Palais dienten zwar Adeligen zu Zwecken der Repräsentation und als Wohnsitz, allerdings in Zusammenhang mit ihren jeweiligen Ämtern. Das ehemalige k.u.k. Kriegsministerium am Stubenring ist auch heute noch ein streng bewachtes Regierungsgebäude mit mehreren Ministerien und Sektionen, weshalb es nur die Wenigsten von innen gesehen haben. Im Innersten des Mitteflügels befand sich ein kleines Wohnpalais, eingebettet in die weitläufigen Verwaltungstrakte, aber dennoch mit Prunkräumen, Festsaal und sogar mit einer Reithalle. Bewohner war der ledig gebliebene vorletzte Kriegsminister, Graf Alexander von Krobatin, der keine Familie und keinen Adelssitz hatte. Und so spazierte er von seinem Schlafzimmer direkt in sein Büro oder empfing Gäste in prunkvoll tapezierten und mit Kunstobjekten ausgestatteten Räumlichkeiten.